Schreibzeiten - Wer wir sind
Von Lore Heller

„Schreibzeiten“,
so nennen wir uns.
Der Name sagt es schon: Wir nehmen uns Zeit und schreiben.

Wir sind 30 bis 40 Autorinnen, die sich 1 x in der Woche in kleinen Gruppen treffen.
Auf diese Weise sind bereits vier Bücher entstanden.

Unsere Geschichten lesen wir vor z.B. in Schulen, Seniorenstätten, Literatur-Cafés und Stadtmuseen.

Wir schreiben Erinnerungen, Erlebnisse und Ereignisse, die einerseits ganz persönlich sind, andererseits uns zu Zeitzeuginnen werden lassen; denn der geschichtliche Hintergrund läuft immer mit.
Es entstanden Fluchtgeschichten - wie aktuell,
Hungerleiden – immer aktuell auf unserer Erde,
Geschichten vom Krieg – auch die gibt es immer,
Geschichten von Freude – gehören zum Menschsein dazu,
aber auch von Not, u.U. in früheren Eltern-Kind-Beziehungen,
die von der Seele geschrieben worden sind
und dadurch eventuell zur Aufarbeitung von Traumatisierungen führen können.

Die Initiatorin
für unsere „Schreibzeiten“ , Frau Erny Hildebrand,
ist Psychotherapeutin, Journalistin, Netzwerkerin auf vielen Gebieten und eben auch
Schreibgruppenleiterin.

Als Motor und sensible Gedankenausstreuerin und Gedankensammlerin
wirkt sie als Motivationsstifterin für unsere nimmer müde werdende Schreiblust.
Im Vorwort zu einem unserer Bücher, für die sie auch Herausgeberin ist, schrieb sie:

„Schreiben heißt auch, sich selber lesen.“
„Diese Erfahrung von Max Frisch“, führt sie weiter aus, „geschieht auch immer wieder in den Biografie-Gruppen.
Im Schreiben fließt uns etwas aus der Feder, was aus unserem Innersten kommt.
Indem wir es auf Papier, also aus uns herausbringen, ist diese Erinnerung nicht mehr nur Teil von uns. Sie ist auch etwas Äußeres geworden, das wir lesen, weglegen und wieder hervorholen können. Sie ist zu etwas geworden, was wir vorlesen und teilen können.“