Donnerstag, 4. Januar 2024
Oakland
In the proximity of San Francisco it is, in my view, like a better place to live. Today I went to Rockridge, a half an hour walk on foot. On College Avenue a elderly woman in a wheelchair wished me happy New Year, how are you. What kindness and smiling that makes me feel good. Cloudy weather doesn't mean unpleasant humour.
Rain is different here. Birds are gathering in the tree, humming birds are around in the bushes. If the Oakland Fire Brigade comes around, the sirens are very noisy. The police and ambulance rushing to a far away place with their sirens are even more frightening, a male biker I have seen pressed his hands on his ears. I'm not worried, why? It is my awareness being in a neighbourhood where my daughter and her fiancé are living. Working from home, playing video games together, sharing their lives with disputes, queries and happiness is far more reassuring than living on my own.

I enjoy every day, no, never being bored or longing for company other than that of their friends.



Mittwoch, 23. Juni 2021
Endlich mal wieder
Eigentlich habe ich keinen Mangel, Zeit ohne Mangel. Es fehlt oder weggefallen ist eher der Raum mit Lücke. Lücke ist wie Mücke. Die haben jetzt mehr Zeit ohne Sorgen denke ich. Vielfalt ist schon gestorben, Menschen sterben jetzt auch. Vielleicht eine Chance zum endlich erholen.
Keine Reise steht bevor, kein Tag ist zu füllen. Ich bin allein. Keine Verpflichtung mit dem Lesekind, denn es muss zuhause bleiben. Einmal bin ich zur Schule gefahren, um zu gewärtigen, dass kein Kind mehr auf dem Schulhof spielt. Schon eigenartig.
Viele Messages werden geteilt. Menschen werden hysterisch. Endlich gibt es mehr Ruhe auf der Strasse, in den Gärten. Der Verkehr verstummt. Paradiesische Ruhe.
Winter, Frühling kalt. Eine Begegnung in der noch nicht geschlossenen Sauna ist wie Frühling. Stimmen aus einem Seminar bleiben in Erinnerung. Die Erwartung auf Erlösung wird zu meiner testamentarischen Offenbarung.
Wo standen wir vor der Lockdownphase? Eine Bilanz wäre verfrüht. Aber eine Zwischenbilanz ist erlaubt. Endlich ist es still, nur der Kunst und dem Reflektieren räume ich mehr Raum ein in diesem meinem Leben.



Freitag, 11. September 2020
Einschränkung
Was körperliche Einschränkung betrifft, habe ich es noch nie so stark empfunden wie zur Zeit. Zwei gesunde Arme, die das ausführen, was mir gerade durch den Kopf geht – und das auch noch blitzschnell. Das geht im Moment gar nicht. Und dabei hatte ich mein Leben doch gerade so gut im Griff! Trotz Corona ging es mir erstmal gut. Das Wetter war super und ich viel spazieren an der frischen Luft, mal ganz auf mich zurückgeworfen. Hatte Zeit zum Lesen und konnte in Ruhe über alles nachdenken, auch über mich. Mir war passiert, was allen passiert war. Kein Sport, keine Hausaufgabenbetreuung, keine Leseschule, kein Schreibkurs, keine Feste, keine kulturellen Aktionen, aber auch leider keine Familientreffen, keine Reisen. Ich war nicht Schuld an der Situation und im Gegensatz zu anderen Menschen hatte ich keine Existenzsorgen. Die Rente kam pünktlich, die Wohnung war warm und das Telefon verband mich mit dem Rest der Welt. Ich war guter Dinge und stolz, dass ich mit der Situation so gut zurecht kam.
Da schlug das Schicksal zu. Auf einem schönen Spaziergang knickte ich um und fiel ungeschützt auf meine rechte Schulter. Es krachte, und sofort wusste ich, da ist was kaputt gegangen. Im Vierfüßlerstand auf die Beine und wieder hoch. Der rechte Arm hing teilnahmslos an mir herunter. Ich schaffte es noch bis nach Hause. Aber am Nachmittag wurden die Schmerzen so stark, dass ich den Notarzt anrief. Von 15.00 bis nachts um 22.00 Uhr verbrachte ich dann eine unangenehme Zeit in der Notaufnahme. Der Schock kam verspätet. Ich zitterte am ganzen Körper und ein mitleidiger Helfer warf ein Laken über mich. Nach zweimaligem Röntgen stellte die Wissenschaft dann fest: der Arm war ausgekugelt. Hätte ich schon vorher sagen können. Leider waren außerdem zwei Knochen abgesplittert, was meine Lage nicht gerade verbesserte. Unter Narkose „das können Sie sonst nicht aushalten!“ wurde der Arm eingerenkt. Heute sind sechs Wochen vergangen und ich muss noch immer Tag und Nacht eine sperrige Orthese tragen. Und ohne starke Schmerzmittel geht gar nichts.
Ansonsten mache ich jetzt einfach alles mit links. Naja, einfach! Schon allein der Toilettengang ist eine Herausforderung. Und dazu die Schmerzen! Aber ich hatte auch viel Glück. In der ersten Woche hat mein Neffe bei mir gewohnt und mich betreut. Was hätte ich ohne ihn nur gemacht? Aber der Mensch kann viel, wenn der sich Mühe gibt. Und ich habe mir Mühe gegeben. Dennoch, ich bin körperlich und psychisch erschöpft. Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich wieder voll funktionsfähig bin.
Mein Fazit: Einschränkungen können das Leben von einem Tag auf den anderen grundlegend verändern.

Monika Kristen



Freitag, 8. Mai 2020
Corona - Virus - Pandemie
Es sollten die ' goldenen 20er Jahre' im 21.Jahrhundert werden, so prophezeite bzw. spekulierte man zur Jahreswende 2019/20. Bilder und Berichte von den 'Roaring Twenties' mit viel Glanz, Ausgelassenheit, Frivolität, aber auch mit wachsendem Elend von Millionen Menschen erinnerten an diese Epoche, die als wegweisend für die Folgejahre gesehen wird. Während Kunst und Kultur blühte, erlebte das Wirtschaftsleben einen dramatischen Einbruch und nationalistische Ideen gewannen an Einfluss. Würde es in diesem Jahrhundert genauso laufen?
Die Spekulationen verstummten, denn es geschah etwas anderes. Fernab von Europa, zunächst nur nüchtern zur Kenntnis genommen: ein Virus namens Corona Covit 19 hatte sich in China, in der Provinz Wuhan ausgebreitet und bereits Tausende infiziert. Die Stadt wurde komplett gesperrt, keiner durfte hinein oder hinaus und für die Bewohner galt strikte Ausgangssperre. Die ersten Bilder der Geisterstadt erschienen auf unseren TV-Bildschirmen. " Ach ja, die Chinesen sind rigoros und die Menschen folgen sofort, ohne zu protestieren!", hieß es hierzulande.
Der chinesische Arzt, der zuerst auf das Virus aufmerksam gemacht hatte, erhielt Berufsverbot, erkrankte selber und verstarb kurz darauf. Noch war die Konsequenz dieser Meldung für uns Europäer weit weg,…
Aber ein Virus kennt keine Grenzen, keine Schranken. Aufgrund unseres globalen Wirtschaftslebens erreichte es durch Reisende rasch das europäische Festland, zuerst Italien. Wir erfuhren, dass sich täglich Tausende infizierten, die in nur unzureichend ausgestatteten Kliniken behandelt wurden. Tausende starben, täglich ! Für die Angehörigen war es unmöglich, sich von ihnen zu verabschieden und sie zu beerdigen. Sie hatten Ausgangsverbot. Aus anderen Ländern kam zögerlich Hilfe.
Alle befiel eine lähmende Angst; da war plötzlich ein unsichtbarer, hochgradig ansteckender, tödlicher Gegner aufgetaucht, der uns alle angriff. Und wir waren überhaupt nicht vorbereitet, weder mental noch praktisch, weder medizinische Fachleute noch politisch Verantwortliche, weder Wissenschaftler noch normale Bürger.
In den Medien gab es nur noch dieses einzige Thema, und eine ganze Armada von Fachbegriffen wurden jongliert: Epidemie, Pandemie, exponentieller Anstieg, Lethalität, Reproduktionskurve, Faktor Ro etc. Wieder und wieder erklärte uns Prof.Christian Drosten von der Charité Berlin, was es mit diesem Virus auf sich hat und wie die Experten versuchen, es zu erforschen und Hilfe für die Erkrankten zu finden. Seine tägliche Video-Sendung wurde zum 'Hit'! Man stelle sich vor: ein hochrangiger Wissenschaftler als Medienstar! In unserer so durch oberflächlichen Spaß und Party verwöhnten Gesellschaft!
Je mehr das Virus das Leben auch in Deutschland dominierte, desto klarer wurde es, dass auch wir, unser bisheriger Lebensstil, erheblich eingeschränkt würde. Alle Schulen, Geschäfte, Theater und Museen sowie öffentlichen Räume und Plätze wurden geschlossen. Viele Menschen wurden in Kurzarbeit oder homeoffice geschickt. # zuhausebleiben ist das aktuelle Motto im Medienbereich, # gesund bleiben steht auf Plakatwänden im Stadtbereich Düsseldorf. Erfreulicherweise dürfen wir in Deutschland zum Einkaufen und sogar Spazierengehen nach draußen, anders als in Frankreich, Spanien oder Griechenland. Dort herrschte 7 Wochen lang komplette Ausgangssperre!
Was passiert mit den Menschen? Wie viel und wie lange tragen sie diese rigorosen Maßnahmen mit? Wie sehr sind sie leidensfähig und einsichtig? Wie kommen sie innerhalb ihrer Wohnung, oft viele auf engem Raum, miteinander aus? Wie viele Menschen verlieren ihre Arbeit, ihre Zukunftspläne? Wie viel kann der Staat helfen, damit das gesamte Wirtschaftsleben nicht zusammenbricht? Viele Sorgen und Ängste werden laut.
Und kein Mensch auf dieser ganzen Welt, die inzwischen von dem Virus betroffen ist, hat die Lösung. Überall wird mit voller Kraft an Impfstoffen und Medikamenten geforscht und experimentiert, aber es erfordert viel Geduld, bis ein passender Wirkstoff gefunden ist. Wie lange dauert es: Monate, Jahre?
Es wird debattiert, welche Maßnahmen für die Bevölkerung richtig sind, wie und wann das ' normale' Leben wieder stattfinden kann, welche Risiken wir eingehen wollen, ohne den momentanen Erfolg in der Bekämpfung aufs Spiel zu setzen. Wollen wir unseren ganzen Wohlstand aufs Spiel setzen, zum Preis von vielen Tausenden Opfern? Unter dem Druck der sozialen und wirtschaftlichen Folgen haben sich inzwischen die Chefs unserer Bundesländer zu schrittweisen Lockerungen in einigen Bereichen durchgerungen. Man wird trotzdem vorsichtig und achtsam bleiben müssen.
Die Menschheit ist in Aufruhr, denn sie erlebt einen Umbruch ihrer Werte- und Wirtschaftswelt. Nun mehren sich die Stimmen, die keine Rückkehr zur 'Normalität' fordern, sondern die diese Situation als Chance sehen, dem rigorosen Kapitalismus ein Ende zu setzen und eine Wende zum Besseren herbeizuführen.
Viele sehen in dieser Pandemie die Konsequenz aus unserem rücksichtslosen Verhalten gegenüber unserem Planeten. Die Natur zeigt in Form eines unsichtbaren, hocheffizienten Virus, wer der eigentliche Herrscher ist: es ist nicht der eigensüchtige Mensch, der sich als Ausbeuter dieser Welt erwiesen hat, sondern die Urkraft die Natur! Bleiben wir also demütig und beschützen unseren wunderbaren Planeten. Wir haben nur diesen einen Lebensraum!

Marion Portz-Kube



Montag, 9. November 2015
Wenn ich überfordert bin ...
Von Karina Weiß
…versuche ich, mich dem Anlass zu entziehen. Jetzt im Alter habe ich dazu mehr Freiheit. Ich muss einem langweiligen Vortrag nicht mehr bis zum Schluss zuhören und verlasse den Raum. Ich klappe ein Buch zu, in dem mehr Namen vorkommen, als ich behalten kann. Ich muss es nicht zu Ende lesen. Ich kann leichten Herzens zugeben, dass mich eine Aufgabe überfordert, fürchte keinen „Gesichtsverlust“. Ich muss nichts mehr darstellen, keine Position verteidigen, will nicht mehr unbedingt andere von meiner Meinung überzeugen. Ich verlange von mir nicht mehr, hartnäckig zu kämpfen.
Wenn ich es schaffe gelassen zu bleiben, fühle ich mich stark und wohl und bin sicher, dass ich Recht habe.