Dienstag, 17. März 2020
Naturbilder
Im Frühling bevölkern den Wald in meiner näheren Umgebung viele bodenblühende Pflanzen wie die weißen Anemonen, die ganze Teppiche bilden. Danach das erste junge Laub an den Buchen, durch das die Sonne leuchtet, dagegen erscheinen die Baumstämme schwarz. Wenn das Laub ausgewachsen ist, immer dichter und dunkler wird, kann es außerhalb des Waldes noch so heiß sein, drinnen bleibt es angenehm kühl. Dann fällt mir immer ein Lied ein, das ich als Kind gesungen habe: "O, du schöner, grüner Wald, du meiner Lust und Wehen andächt´ger Aufenthalt."
Im Herbst die bunten Blätter, durch die wieder die Sonne leuchtet, zwischen den schwarz scheinenden Stämmen. Die schrägen Sonnenstrahlen, die durch den aufsteigenden Nebel leuchten. Die vielen verschiedenen Grüntöne der Felder im Laufe der Jahreszeiten. Dann die Tigerteppiche des gefallenen Laubes auf Wegen und Waldboden, die so schön rascheln, wenn man darüber geht.
Die wunderschönen Blautöne, die von Gewässern reflektiert werden. Stahlblau, kobaltblau, hellblau bis türkis. Die goldenen bis silbernen Wellen auf Flüssen, Seen und Teichen.
Einmal bin ich am Abend von Kaiserswerth rheinabwärts geradelt. Da erschien das Flusswasser türkis und die Wellen silbern. Später habe ich eine Aquarellausstellung gesehen. Da gab es Bilder genau in diesen Farben. Wenn ich es nicht vorher selbst erlebt hätte, hätte ich gedacht, dem Maler wäre die Phantasie durchgegangen.

Ingrid Basile