Montag, 24. Februar 2020
Was möchte ich mal sein?
Es stellt sich mir die Frage: Will ich etwas anderes sein oder werden, als ich bin?
Gerade bin ich so zufrieden mit mir. Alles ist gut so wie es ist.
Meine Zeit kann ich mir einteilen, ich mache Dinge, die mir Freude bereiten, gehe zum Sport, zum Malen und zum Schreiben. Ich muss weder die Olympiade gewinnen, noch einen Preis für meine Kunst und schon gar nicht einen Literaturpreis. Ich führe ein wunderbares Rentnerinnen Dasein, ohne mich zu langweilen. Ich muss nicht mehr arbeiten, aber manchmal darf ich eine Praxisvertretung übernehmen, was ich sehr gerne tue. Meinen Beruf als Zahnärztin habe ich geliebt.
Ich könnte mich fragen, war das schon alles, welche Ziele und Sehnsüchte habe ich noch?
Vor ein paar Jahren hatte ich noch viele Reisepläne. Nach Südamerika, Indien, China, zum Kilimandscharo und vieles mehr. Jetzt ist mir das nicht mehr so wichtig. Immer noch verreise ich gerne, aber das Abhaken von Sehenswürdigkeiten widerstrebt mir.
Ich sehne mich zurück nach den Urlauben meiner Kindheit, ein Jahr ging es an die See, ein Jahr in die Berge. Jeweils in einfache Pensionen, dafür aber drei Wochen lang. Wie schön war es am Meer in die Brandung zu springen, den Wellen zuzuschauen, Muscheln zu sammeln und Wind und Wetter auf der Haut zu spüren. Oder die Fahrt mit dem Nachtzug in die Berge, wenn ich morgens die schroffen Berggipfel am Abteilfenster vorbeiziehen sah. Die frisch hergestellte Buttermilch auf den Almen zu kosten, an denen wir bei unseren Wanderungen vorbeikamen.
So wie ich damals Urlaubsgenießerin war, möchte ich jetzt Lebensgenießerin sein.
Dazu gehört, das was jetzt da ist, wert zu schätzen.
Obwohl ich vielleicht in meiner Erinnerung die Vergangenheit verkläre, ist mir bewusst, dass mein Leben gerade in einer guten Phase ist. Hier möchte ich sein im Hier und Jetzt.
Was möchte ich mal sein?
Lebensgenießerin wie jetzt.