Freitag, 15. Mai 2020
Elfchen von Marion Kornau
Pausen

Kunst
sehen, erleben
macht mich neugierig
ist untersagt, anwesend sein
Kunstpause


Natur
erwacht, Sternenhimmel
macht mich froh
die Ruhe ohne Verkehr
wohltuend



Sonntag, 10. Mai 2020
Elfchen von Wilma Breloh
Coronakrise
Radtouren sind
erlaubt herrliches Wetter
entdecken Schönheiten der Heimat
Trost


Warten
Schlange stehen
Keine Geduld haben
Sie muss erlernt werden
Ansteckungsgefahr


Frühjahr
Viel Sonnenschein
Leider kein Regen
Der Gartenboden trocknet aus
Gießorgien


Toilettenpapier
Regale leer
Hamsterkäufe aller Orten
Wüssten uns zu helfen
Kriegskinder


Partnerschaft
Neu erleben
Krise schweißt zusammen
Interessen teilen, Neues entdecken
Freude


Entschleunigung
Sollte eintreten
In der Krise
Bei mir nicht erfolgt
Gartenarbeit



Samstag, 9. Mai 2020
Elfchen von Barbara Heubach
Elfchen
Schwingen gefaltet
doch vergessne Gedanken schweben
voll Sehnsucht ins klopfende Herz
flügellahm

Frühlingserwachen
tanzendes Licht
im seidigen Grün
zärtliches Streicheln kleiner Hände
morgen

Frühling
blaues Band
durch die Lüfte
fern ein leiser Harfenton
Veilchentraum

(nach Mörike)


Abitur
morgen nicht
nächsten Monat vielleicht
Abschluss feiern - nicht möglich
Corona


Ihr
fehlt mir
ich schreibe euch
warte ungeduldig auf Antwort
bitte



Freitag, 8. Mai 2020
Corona - Virus - Pandemie
Es sollten die ' goldenen 20er Jahre' im 21.Jahrhundert werden, so prophezeite bzw. spekulierte man zur Jahreswende 2019/20. Bilder und Berichte von den 'Roaring Twenties' mit viel Glanz, Ausgelassenheit, Frivolität, aber auch mit wachsendem Elend von Millionen Menschen erinnerten an diese Epoche, die als wegweisend für die Folgejahre gesehen wird. Während Kunst und Kultur blühte, erlebte das Wirtschaftsleben einen dramatischen Einbruch und nationalistische Ideen gewannen an Einfluss. Würde es in diesem Jahrhundert genauso laufen?
Die Spekulationen verstummten, denn es geschah etwas anderes. Fernab von Europa, zunächst nur nüchtern zur Kenntnis genommen: ein Virus namens Corona Covit 19 hatte sich in China, in der Provinz Wuhan ausgebreitet und bereits Tausende infiziert. Die Stadt wurde komplett gesperrt, keiner durfte hinein oder hinaus und für die Bewohner galt strikte Ausgangssperre. Die ersten Bilder der Geisterstadt erschienen auf unseren TV-Bildschirmen. " Ach ja, die Chinesen sind rigoros und die Menschen folgen sofort, ohne zu protestieren!", hieß es hierzulande.
Der chinesische Arzt, der zuerst auf das Virus aufmerksam gemacht hatte, erhielt Berufsverbot, erkrankte selber und verstarb kurz darauf. Noch war die Konsequenz dieser Meldung für uns Europäer weit weg,…
Aber ein Virus kennt keine Grenzen, keine Schranken. Aufgrund unseres globalen Wirtschaftslebens erreichte es durch Reisende rasch das europäische Festland, zuerst Italien. Wir erfuhren, dass sich täglich Tausende infizierten, die in nur unzureichend ausgestatteten Kliniken behandelt wurden. Tausende starben, täglich ! Für die Angehörigen war es unmöglich, sich von ihnen zu verabschieden und sie zu beerdigen. Sie hatten Ausgangsverbot. Aus anderen Ländern kam zögerlich Hilfe.
Alle befiel eine lähmende Angst; da war plötzlich ein unsichtbarer, hochgradig ansteckender, tödlicher Gegner aufgetaucht, der uns alle angriff. Und wir waren überhaupt nicht vorbereitet, weder mental noch praktisch, weder medizinische Fachleute noch politisch Verantwortliche, weder Wissenschaftler noch normale Bürger.
In den Medien gab es nur noch dieses einzige Thema, und eine ganze Armada von Fachbegriffen wurden jongliert: Epidemie, Pandemie, exponentieller Anstieg, Lethalität, Reproduktionskurve, Faktor Ro etc. Wieder und wieder erklärte uns Prof.Christian Drosten von der Charité Berlin, was es mit diesem Virus auf sich hat und wie die Experten versuchen, es zu erforschen und Hilfe für die Erkrankten zu finden. Seine tägliche Video-Sendung wurde zum 'Hit'! Man stelle sich vor: ein hochrangiger Wissenschaftler als Medienstar! In unserer so durch oberflächlichen Spaß und Party verwöhnten Gesellschaft!
Je mehr das Virus das Leben auch in Deutschland dominierte, desto klarer wurde es, dass auch wir, unser bisheriger Lebensstil, erheblich eingeschränkt würde. Alle Schulen, Geschäfte, Theater und Museen sowie öffentlichen Räume und Plätze wurden geschlossen. Viele Menschen wurden in Kurzarbeit oder homeoffice geschickt. # zuhausebleiben ist das aktuelle Motto im Medienbereich, # gesund bleiben steht auf Plakatwänden im Stadtbereich Düsseldorf. Erfreulicherweise dürfen wir in Deutschland zum Einkaufen und sogar Spazierengehen nach draußen, anders als in Frankreich, Spanien oder Griechenland. Dort herrschte 7 Wochen lang komplette Ausgangssperre!
Was passiert mit den Menschen? Wie viel und wie lange tragen sie diese rigorosen Maßnahmen mit? Wie sehr sind sie leidensfähig und einsichtig? Wie kommen sie innerhalb ihrer Wohnung, oft viele auf engem Raum, miteinander aus? Wie viele Menschen verlieren ihre Arbeit, ihre Zukunftspläne? Wie viel kann der Staat helfen, damit das gesamte Wirtschaftsleben nicht zusammenbricht? Viele Sorgen und Ängste werden laut.
Und kein Mensch auf dieser ganzen Welt, die inzwischen von dem Virus betroffen ist, hat die Lösung. Überall wird mit voller Kraft an Impfstoffen und Medikamenten geforscht und experimentiert, aber es erfordert viel Geduld, bis ein passender Wirkstoff gefunden ist. Wie lange dauert es: Monate, Jahre?
Es wird debattiert, welche Maßnahmen für die Bevölkerung richtig sind, wie und wann das ' normale' Leben wieder stattfinden kann, welche Risiken wir eingehen wollen, ohne den momentanen Erfolg in der Bekämpfung aufs Spiel zu setzen. Wollen wir unseren ganzen Wohlstand aufs Spiel setzen, zum Preis von vielen Tausenden Opfern? Unter dem Druck der sozialen und wirtschaftlichen Folgen haben sich inzwischen die Chefs unserer Bundesländer zu schrittweisen Lockerungen in einigen Bereichen durchgerungen. Man wird trotzdem vorsichtig und achtsam bleiben müssen.
Die Menschheit ist in Aufruhr, denn sie erlebt einen Umbruch ihrer Werte- und Wirtschaftswelt. Nun mehren sich die Stimmen, die keine Rückkehr zur 'Normalität' fordern, sondern die diese Situation als Chance sehen, dem rigorosen Kapitalismus ein Ende zu setzen und eine Wende zum Besseren herbeizuführen.
Viele sehen in dieser Pandemie die Konsequenz aus unserem rücksichtslosen Verhalten gegenüber unserem Planeten. Die Natur zeigt in Form eines unsichtbaren, hocheffizienten Virus, wer der eigentliche Herrscher ist: es ist nicht der eigensüchtige Mensch, der sich als Ausbeuter dieser Welt erwiesen hat, sondern die Urkraft die Natur! Bleiben wir also demütig und beschützen unseren wunderbaren Planeten. Wir haben nur diesen einen Lebensraum!

Marion Portz-Kube



Donnerstag, 7. Mai 2020
Elfchen von Brigitte Kümper
Pandemie

Corona
wie bist
du so klein
und doch irre gemein!
Verschwinde!!!


Corona

Virus
Corona Du
Miststück geh’ baden
ich will meine Ruh’
Verschwinde!!!


Virus

Klein
nicht fein
Störenfried bist Du
ein ganz böser Feind!
Verschwinde!!!!



Dienstag, 5. Mai 2020
Elfchen von Rita Bauer
Einsamkeit
ist meins
für mich jetzt
wann kommt ungezwungene Frölichkeit
zuück


Grosser
schwarzer Kasten
du schlägst in
Zähne er schreit laut
Töne ???



Elfchen von Renate Dahms
Wörter
Unsicher hingeschrieben
Durchbrechen den Stillstand
Erwecken Hoffnung und Träume
Vielleicht!


Baumwipfel
Unter Himmelsblau
Bewegen sich sacht
Über Menschen leere Straßen
Ruhe!


Stillstand
Angstvoll ausgeliefert
Einsam und allein
Stirbt Vieles was war
Neuanfang



Sonntag, 3. Mai 2020
Elfchen von Ingrid Natus
Sieh
Lange Gesichter
Schau in fröhliche
Es geht bestimmt vorbei
Sektkorkenknallen

Langweilig
Lange Weile
Ganz lange Weile
Dann rufst du an
Glücklich

Putzen
Putzen, aufräumen
In allen Ecken
Jetzt habe ich Hausfrauenhände
Blöd



Samstag, 2. Mai 2020
Elfchen von Jutta Dockter-Rüther
Gleiten
In Ruhe
Gedanken kommen schnell
Wirbeln durch die Zeit
Laut


Tränen
Graue Leere
Blumen blühen bunt
Aus -und einatmen tief
Lang



Montag, 27. April 2020
Elfchen von Lore Heller
Denken
Warum denn
Was werden wird
Es kommen andere Tage
Hoffen



Elfchen von Marion Portz-Kube
DENKSTE !
CORONA,
du Virus,
bedrohst unser Leben,
aber nicht unsern Humor –
ätsch !!!


HALLO ???
Stille
in mir,
ich lausche gespannt
auf die innere Stimme:
Schweigen !


ENTSCHLEUNIGUNG
Zeit
Zum Aufräumen,
Träumen und Entspannen;
welch ein federleicht-frohes Gefühl,
sorglos.


ZUKUNFT
Ob
wir lernen
aus dieser Pandemie,
dass die ganze Welt
zusammengehört?



Donnerstag, 23. April 2020
Elfchen von Johanna Pullen
Augenblick
Lauer Wind
zart und unaufdringlich
weht durch mein Haar
Ruhe


Angst
Keine Angst
schaut genau hin
Leben ist uns gegeben
Lebe


Licht
durchdringt mich
zeigt sich grenzenlos
Schiebe die Schatten beiseite
Erlösung


Kreativität
Wäre schön
Hätte nichts dagegen
Wie soll es geschehen
Mach`s


Alleine
Macht nichts
Hab mich ja
Ich find mich toll
Zusammen